Gespräch
Theaterarchitektur um 1900: Raum, Reform und Abstraktion
Gesprächsreihe – Spätschicht im DTM : Reformiert Euch! Jugendstil in Bewegung, Kunst und Architektur
Die Veranstaltung muss krankheitsbedingt verschoben werden. Der neue Termin wird zeitnah bekannt gegeben.
Um 1900 wird die Institution Theater als Ganzes, als Architekturkonstrukt und Bühnenerlebnis, reflektiert und neu gestaltet. Die Neubewertung von Regisseur und Zuschauenden führt zu neuen Raum- und Bühnenformen. Kritisiert wurden etwa die undemokratischen Hör- und Sehverhältnisse der Ranglogen- und Hoftheater und das illusionistische Bühnenbild, das nun nicht mehr vortäuschen, sondern Ausdruck einer Stimmung sein soll. Statt naturalistischer Vorbilder stehen jetzt gestalterische Elemente wie Farben, Formen oder Linien im Fokus. Die Abstraktionstendenzen beeinflussen nicht nur die Bühne, sondern den gesamten Theaterbau. Ziel war das Erschaffen eines einzigartigen, leiblich wie geistig erfahrbaren Raumerlebnisses - in enger Verbindung zur Erforschung der Ästhetik als psychologische Disziplin.
Kunsthistorikerin Nina Sonntag im Gespräch mit Susanne de Ponte, Leiterin der Grafischen Sammlung des DTM, Moderation: Birgit Kadatz-Kuhn
Dr. Nina Sonntag studierte Kunstgeschichte und Kunstpädagogik in Frankfurt am Main. Ihre Magisterarbeit verfasste sie zum Thema „Raumtheater. Adolphe Appias theaterästhetische Konzeption in Hellerau“, die 2011 als Publikation erschien. Die Dissertation wurde 2015 unter dem Titel „Einfühlung und Abstraktion. Ästhetisches Erleben in der Theaterarchitektur um 1900“ veröffentlicht. Nach einer einjährigen freien Mitarbeit im Archiv des Deutschen Architekturmuseums absolvierte sie von 2013 bis 2015 ein wissenschaftliches Volontariat in der Kunstsammlung des Freien Deutschen Hochstifts / Frankfurter Goethe-Museum in Frankfurt am Main, wo sie bis heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist.
Termin
20. März 2025Donnerstag, 19:00 Uhr