Gespräch
Von der Mathildenhöhe nach München: Wer reformiert hier wen?
Gesprächsreihe – Spätschicht im DTM : Reformiert Euch! Jugendstil in Bewegung, Kunst und Architektur
Die UNESCO-Welterbestätte Mathildenhöhe Darmstadt ist ein weltweit einzigartiges Gesamtensemble der frühen Moderne. Die Mitglieder der Darmstädter Künstlerkolonie – inspiriert durch verschiedene Reformbewegungen – arbeiteten auf der Mathildenhöhe in künstlerischer Freiheit. Hier fanden Architektur, Kunst und Lebensreform zusammen, und auch das Theater nahm eine zentrale Stellung ein. Dies zeigt sich bspw. am Festspiel zur programmatischen Eröffnungsausstellung "Ein Dokument deutscher Kunst" im Jahr 1901, inszeniert vom Maler und Architekten Peter Behrens (1868-1940) nach einer Textfassung von Georg Fuchs (1868-1949). Als Fuchs 1904 von Darmstadt nach München ging, setzte er sich hier für Behrens Ideen einer „Schaubühne der Zukunft“ ein. 1908 eröffnete das Künstler-Theater auf der Theresienhöhe als Leuchtturmprojekt eines modernen Theaterbaus. Wieviel Darmstadt steckte in der Münchner Novität?
Im Gespräch mit Dr. Sandra Bornemann-Quecke (stellv. Direktorin Institut Mathildenhöhe Darmstadt) fragt Dr. Dorothea Volz nach Inspirationsquellen und Entwicklungen der Reformbewegungen von Kunst und Bühne und ihren Urhebern.
Dr. Sandra Bornemann-Quecke ist stellvertretende Direktorin, Kuratorin und Sammlungskonservatorin am Institut Mathildenhöhe Darmstadt. Sie kuratierte zahlreiche Ausstellungen, darunter "4–3–2–1 Darmstadt" (2024, gemeinsam mit Dr. Philipp Gutbrod), "Manzil Monde – Nadira Husain" (2022) und "albinmüller³ – Architekt, Gestalter, Lehrer" (2021). Nach dem Studium der Kunstgeschichte an der Universität Bonn arbeitete sie von 2009 bis 2012 als Forschungsassistentin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern. Von 2013 bis 2014 war sie wissenschaftliche Assistentin am Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln. Im Jahr 2016 promovierte sie mit einer interdisziplinären Studie zum Thema "Heilige Szenen. Räume und Strategien des Sakralen im Theater der Moderne".
Termin
6. Februar 2025Donnerstag, 19:00 Uhr