Deutsches Theatermuseum
Galeriestr. 4a
80539 München

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag
11 Uhr - 17 Uhr

Tickets & Preise

5 € Regulär
4 € Ermäßigt

Die Gemäldesammlung

des Deutschen Theatermuseums

Die Sammlung der Gemälde des Deutschen Theatermuseums umfasst ca. 225 Objekte. Im Unterschied zu den Papierarbeiten der graphischen Sammlung handelt es sich hier um Malereien auf textilen oder tafelartigen Trägerflächen wie Leinwand, Seide, Holztafeln oder Kupferplatten. 

Karl (Carl) Thoma-Höfele: Henrik Ibsen im Café Maximilian in München

Öl auf Leinwand, um 1888, DTM

Geschichte

Sammlungsgeschichte

Auch die Sammlung der Gemälde geht – wie die grafische Sammlung – in ersten Objekten bereits auf den Besitz der Hofschauspielerin Clara Ziegler zurück. Nach der Stiftung des Theatermuseums 1909 erweiterte sich die Sammlung der Gemälde vor allem über Schenkungen und Nachlässe, in denen sich in Öl gemalte Bildnisse von Bühnenangehörigen befanden. Durch lokalansässige Theaterschaffende, die als Nachlassende oder Schenkende agierten, richtete sich die wachsende Sammlung von Gemälden in den 1930er-Jahren vor allem noch auf Persönlichkeiten der Münchner und der Süddeutschen Theaterlandschaft. Im Laufe der Jahrzehnte weitete sich der Kreis der Porträtierten auf den deutschen Sprachraum aus. Der Porträtbereich der Gemäldesammlung wurde signifikant durch die Dauerleihgabe von Objekten aus der Porträtsammlung der Bayerischen Staatsoper München erweitert und wächst bis in die Gegenwart weiter.


Motivgeschichte

Das motivische Spektrum des Gemäldebestandes reicht aber – ganz wie auch in der grafischen Sammlung – über den Porträtbereich von Theater hinaus: Die Malerei nähert sich dem Theater als Genre. Interessanterweise finden sich aber auch hier Bildbeispiele, die dem Bühnenbild und dem Szenenbild zuzuordnen sind, also die die Dokumentation einer ausgeführten Dekoration und des Theaterspiels betreffen. Diese elaborierten Objekte erfüllen eher repräsentative Ansprüche und müssen im Unterschied zu Motiven mit Entwurfscharakter als Aufführungsbilder verstanden und gelesen werden. Ein hoher Anspruch an die Bühnenmalerei, der sich eingebettet in eine Tradition akademischer Historien- bzw. Landschafts- und Architekturmalerei verstand, führte sowohl in der Barockzeit als auch am Ende des 19. Jahrhunderts zu Gemäldeserien, die die Bilderfindung und malerische Qualität von konkreten szenischen Kompositionen und von Theaterdekorationen über den Theaterabend hinaus für künstlerisch bildwürdig erklärten. Hiervon erzählen Objektserien von Marianne Kürzinger, Heinrich Döll und auch Max Brückner. 

Theaterarchitektur findet nur in seltensten Fällen motivischen Eingang in die Gattung der Gemälde; am ehesten dann, wenn sich das „Treiben“ des Theaters genrehaft in eine Stadtansicht fügt.